Die religionshistorische Entwicklung vom Polytheismus hin zum Monotheismus (ein Gott) führten nicht nur in der Antike zu erheblichen Spannungen, sondern haben das Weltbild weit über ihr Ursprungsgebiet hinaus bis nach Europa nachhaltig geprägt. Der Ägyptologe Ludwig Morenz von der Universität Bonn fand nun neue Hinweise im Südwesten des Sinai, die auf eine kulturelle Entwicklung hindeuten: In Inschriften auf dem Hochplateau von Serabit el Chadim aus der Zeit ab etwa 1900 v.u.Z. sei erkennbar, dass die damalige Götterwelt drastisch reduziert worden ist, bis am Ende nur noch ein männlicher Gott „El“ und die weibliche Gottheit „Bacalat“ übrig blieben. Für Morenz war dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Monotheismus. Somit könnte „El“ das früheste Vorbild für den Glauben an nur einen einzigen Gott sein in den monotheistischen Religionen des Nahen und Mittleren Ostens. (Archäologie Online vom 23. Juni 2024)