Es liegen jene geheimnisvollen Zeiten zwischen dem Julfest und dem neuen Jahreskreis, beziehungsweise unserem heutigen Weihnachten und dem Dreikönigstag (6. Januar), die seit jeher eine ganz besondere Anziehungskraft ausüben: Die Rauhnächte. Sie sind nicht nur eine Übergangszeit zwischen den Jahren, sondern auch eine Phase, die von Mystik, Tradition und Reflexion geprägt ist. Doch was genau macht diese Zeit so besonders?
Die Rauhnächte wurzeln in den alten heidnischen Bräuchen. Die Zahl der Rauhnächte – meist zwölf – steht symbolisch für die zwölf Monate des kommenden Jahres. Es wird gesagt, dass jede Nacht einen Monat repräsentiert und die Erlebnisse oder Träume in dieser Zeit Hinweise auf das kommende Jahr geben könnten. In vielen Regionen wird diese Zeit als Übergangsphase zwischen dem alten und dem neuen Jahr betrachtet, eine Zeit außerhalb der normalen Ordnung.
Mit den Rauhnächten sind zahlreiche Mythen und Traditionen verbunden:
Reinigung und Abschied: Es ist die Zeit des Loslassens. Häuser werden gereinigt, ungelöste Angelegenheiten geklärt und alte Energien verabschiedet. Das Ziel ist es, Platz für das Neue zu schaffen.
Orakeln und Träume: Besonders beliebt ist das Orakeln. Viele Menschen ziehen Karten, führen ein Rauhnacht-Tagebuch oder achten bewusst auf ihre Träume. Diese sollen Einsichten und Vorahnungen für das kommende Jahr liefern.
Räucherrituale: Das Räuchern mit Kräutern wie Salbei, Weihrauch oder Beifuß ist ein fester Bestandteil vieler Rauhnachtsbräuche. Es dient dazu, negative Energien zu vertreiben und Schutz sowie Segen für das Zuhause zu erbitten.
Stille und Innenschau: Die Rauhnächte sind auch eine Zeit der Besinnung. Viele nutzen diese Tage, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, Dankbarkeit zu zeigen und neue Intentionen für das kommende Jahr zu setzen.
Die Rauhnächte sind eine Zeit des Übergangs: Ob durch Räuchern, Orakeln oder stille Reflexion – diese Nächte laden dazu ein, das Alte loszulassen, innezuhalten und voller Hoffnung und Klarheit in das neue Jahr zu starten.
Lichter in den Rauhnächten
In dunkler Nacht, ein sanftes Glühn,
wenn Winde durch die Zweige ziehn.
Die Rauhnacht flüstert, alt und weise,
die Zeit steht still, die Welt wird leise.
Ein Kerzenlicht, so fein, so klar,
erhellt, was uns verborgen war.
Hoffnung glimmt im Flammenlicht,
führt durch Schatten, zeigt Gesicht.
Ein Zeichen, dass im tiefen Schweigen,
Funken zu den Göttern steigen.
Die Lichter tanzen, ruhig und sacht,
Hüter sind sie in der Nacht.